Cornelia Seibeld verteidigt Kranoldplatz

Umbaupläne: Wahlkreisabgeordnete stellt sich auf die Seite der Markthändler

Was wird aus dem Kranoldplatz, seinem Markt und den Parkplätzen? Ein „Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz“ hat dem urbanen Karree mit einem Einwohnerantrag den Kampf angesagt. Es möchte die Mitte des Kiezes „klimabewusst“ umgestalten. Pflanzen und Stadtmöbel sollen hinein, Autos hinaus.
Der Einwohnerantrag „Kranoldmarkt erhalten!“ will das abwenden. Für die direkt gewählte Wahlkreisabgeordnete Cornelia Seibeld ist klar, welchen Antrag sie unterstützt: „Kranoldmarkt erhalten!“. Warum sie den Platz so wie er ist verteidigt, erläutert sie im Interview:

Frau Seibeld, was bedeutet der Kranoldplatz für Sie persönlich?

Er ist für mich Heimat und ein Ort großer Freude, nämlich immer dann, wenn hier buntes Markttreiben herrscht. Ich kann wirklich sagen: Ich liebe diesen großen Markt mit seinem Flair, den herrlichen Blumen, großartigen Ost- und Gemüseständen, dem Currywurst-Imbiss und natürlich den Menschen, die hier so gerne zusammenkommen.

Sie haben den Einwohnerantrag „Kranoldmarkt erhalten!“ unterschrieben. Warum?

Dazu fallen mir sehr viele Argumente ein…Generell: Dieser Einwohnerantrag will den Kiez mit seinem Markt bewahren. Das will ich auch. Ich bin davon überzeugt, dass die überwältigende Mehrheit meiner Wählerinnen und Wähler mit mir da einer Meinung ist. Der Gegenantrag gefährdet den Kiez. Das muss verhindert
werden.

Nun behauptet das „Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz“ der Markt würde ja bleiben, es solle nur alles schöner gemacht werden. Wenn ich etwas belassen will, warum verändere ich dann alles?

Die Markthändler fürchten jedenfalls massive Verdrängung und laufen Sturm gegen das Bündnis. Sie verweisen auf die fatalen Umgestaltungen am Ludwig-Beck-Platz oder Hermann-Ehlers-Platz. Und auch ich sage voraus: Kommen Büsche und Bänke, stirbt der Markt. Und dann ist auch der Kranoldplatz mausetot.

In der Kritik steht die Tatsache, dass der Platz außer an Markttagen ein trostloser Parkplatz ist. Was ist Ihre Haltung?

Ich stehe zu den Parkplätzen! Sie sind äußerst praktisch, wenn man zum Arzt will oder schnell eine Besorgung machen muss. Die Parkplätze werden gebraucht, gerade von den Schwächeren, die nicht mehr gut zu Fuß sind.

Der Traum der Gegenseite ist, dass Kinder dort spielen, Nachbarn plauschen und sich ausruhen können…

Genau das ist es: ein Traum! Und das wird es bleiben. Stellen Sie sich mal auf den Platz. Da tobt der Verkehr, Züge rumpeln und dazu ständig Blaulicht und Martinshorn. Da wird sich auch bei Kaiserwetter niemand gemütlich hinsetzen. Die Vorstellung ist absurd. Wir leben doch nicht auf dem Dorf!

Manche unken, die Umgestaltungskämpfer würden Lichterfelde Ost mit Florenz verwechseln, der Platz sei einfach häßlich …

Also, „häßlich“ finde ich ein starkes Wort. Aber ja: Aus dem Kranoldplatz wird keine Piazza in der Toskana. Das macht aber nichts. Wir sind Lichterfelde Ost und stehen dazu. Wir als Lichterfelder möchten uns nicht vom Zeitgeist wegradieren lassen!

Frau Seibeld, wie geht es denn nun weiter mit dem Wettkampf zwischen den Einwohneranträgen?

Das entscheidet die Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf. Beide Anträge sind in das Kommunalparlament eingebracht worden. Wenn die Ausschüsse beraten haben, kommt es in der BVV-Sitzung zum Showdown. Bis dahin führe ich Gespräche.

Frau Seibeld, vielen Dank für das Interview.

Das Interview ist in der Regionalbeilage der Zeitung "Klartext" erschienen, die kostenlos an die Haushalte in Lichterfelde-Süd und -Ost verteilt wird.

Herr Frau
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